Montag, Januar 30, 2006

erkenntnisse am späten abend.

heute mit erstaunen feststellen müssen, dass dieter wedel und harald dietl verschiedene personen sind. harald wedel, dieter dietel, harald dieter, wedel dietel. klingt aber auch alles ähnlich, doh.

Sonntag, Januar 29, 2006


nachdem er letztes jahr als fußball schlechte erfahrungen gemacht hat, wird sich wg-mitbewohner pit dieses jahr zu karneval als atlantik-muschel verkleiden.

Samstag, Januar 28, 2006

mann und frau gehn übern fischmarkt.

der mann:
hier diese reihe sind verfallene plötzen
und diese reihe ist verfallene brasse.
butt stinkt bei butt. die verkäufer wechseln stündlich.

komm, hebe ruhig diese renke auf,
sieh, dieser klumpen fett und faule säfte,
das war einst irgendeinem fische groß
und heißt bald a la bordelaise.

komm, sieh auf diese barbe bei dem stand.
fühlst du den rosenkranz von weichen knoten?
fühl ruhig hin. das fleisch ist weich und schmeckt nicht.

hier dieser thuna blutet wie aus dreißig leibern.
kein mensch hat soviel blut.
hier dieser garnele schnitt man
noch eine schere vom krebsigen gehäuse.

man läßt sie liegen. tag und nacht. - den käufern
sagt man: hier ißt man gesund. - nur sonntags
für die kontrolle hält man es etwas frischer.

nahrung wird wenig noch verzehrt. der kugelfisch dort
ist übrigens rund. du siehst die fliegen. manchmal
wäscht sie der verkäufer. wie man bärsche wäscht.

hier vergnügt sich die salmonelle in jedem butt.
der kutter kommt von weitem übers meer
und bringt uns unsern fisch hierher. für uns
hat er die halbe welt bereist.


(hüstel)

Freitag, Januar 27, 2006


das ist die blogsucht: surfen im gewebe

und keine heimat haben in der zeit.
und das sind einträge: ein leis´ gerede
täglicher stunden mit der ewigkeit.

und das ist technorati. bis nach einer kleinen weile
der einsamste aller postings in den linkolymp aufsteigt,
der, anders gebaut als die andern tempel,
dem ewigen entgegenschweigt.


(dings)

Mittwoch, Januar 25, 2006


neue erkenntnisse über die entstehungsgeschichte der erde und des sonnensystems erhofften sich wissenschaftler von der etwa 45 kilogramm schweren landekapsel der nasa-sonde „marsdust“, die am sonntagmorgen nach siebenjähriger, fünf milliarden kilometer langer weltraumfahrt über einem ausgetrockneten salzsee im us-bundesstaat utah landete. die bodenproben vom planeten mars, die unter anderem einen bleistiftspitzer der marke leitz, drei heftzwecken sowie einen kugelschreiber („rudi müller – krankenhausbedarf“) enthielten, lösten jedoch nicht unerhebliche irritationen aus. in einer ersten stellungnahme erklärte dr. sergej eisenberg: „um ein genaueres bild der lage abgeben zu können, müssen wir die auswertung des datenmaterials noch abwarten.“

Freitag, Januar 20, 2006

die paarbildung bei strichmenschen hängt von vielen faktoren ab.


ein attraktives strichweibchen und ein attraktives strichmännchen lernen sich auf einer cartoon-seite kennen. beide finden den anderen attraktiv und fühlen sich gegenseitig angezogen. dennoch kommt es zwischen ihnen nicht zur paarbildung und nicht zur sexuellen vereinigung.


überlegt euch gründe, die für das weibchen und/oder das männchen gegen eine paarbildung sprechen könnten! tragt eure gründe in die kommentarspalte ein!

Mittwoch, Januar 18, 2006


noch konnte sie ihr glück kaum fassen: soeben hatte rotunda rapid 102 kpx erfahren, dass sie einen der begehrten praktikumsplätze in der redaktion von brigitte young miss gewonnen hatte. neben ihren kenntnissen hinsichtlich herstellungs- und produktionsabläufen in einem mittelständischen druckereibetrieb würde sie jetzt auch wertvolle und spannende einsichten in den alltag einer redaktion bekommen, was sich sicherlich positiv auf ihre weitere karriereplanungen auswirken würde.

Montag, Januar 16, 2006

feldherren und brötchen.

gestern morgen trödelte ich zum brötchenkauf. ich trödele ganz gerne zum brötchenkauf, meine straße lädt irgendwie zum trödeln ein. sie ist selbst ein bisschen so eine schläfrige und kann hektik überhaupt nicht ab, morgens schon gar nicht. es ist eine von den straßen, in denen alle zwei jahre mal ein neues plakat an die wand getackert wird, wobei ich jetzt glaube, dass die plakatverantwortlichen auch ein bisschen faul sind. aber nur verständlich, denn es fährt kein bus vorbei, es gibt keine touristen, was soll man da groß mit plakaten kommen. um so größer natürlich die aufregung, wenn ein neues plakat es sich in meiner straße gemütlich macht. da gibt es dann ein kleines straßenfest, es wird getrunken, diskutiert und abends holt der esmarch-wirt den grill heraus und große sause.

und das interessante bei plakatwänden sind natürlich die vielen schichten, die sich da in den letzten jahren auf der wand abgelagert haben. das ist ein bisschen so wie bei den dings, du weißt schon. na, ich komm jetzt nicht drauf. zu blöde, fällt mir der fachbegriff nicht ein. jedenfalls gibt es erdschichten, gesteinsschichten, und hier ein sediment hingelegt und dort noch einmal drübergemalt, und immer schicht auf schicht auf schicht. und da hat der mensch sich diese schichtentechnik von der natur abgeschaut. und kunstfertig, wie er nun einmal ist, hat er die technik im städtebaulichen veredelt: da gibt es ein abfackeln, ein aufbauen und immer in einem so fort. später dann, wenn alles in vergessenheit geraten ist und der mensch mal wieder nichts mit sich anzufangen weiß, da forscht er halt ein wenig und gräbt sich in die alten schichten wieder hinein. dann gibt es probebohrungen im packeis, troja eins bis dreizehn a, und spachtel hier und schmirgel dort. und wenn du irgendwo in einem erdloch das steinzeitliche sex-spielzeug ausnahmsweise dreißig zentimeter tiefer als gewöhnlich findest, steht schon die wissenschaftliche riesensensation vor deiner tür. hast du touristenmäßig natürlich erst einmal ausgesorgt. museum, bücher, minister, alles.

jetzt aber zurück zum thema. ich trödelte. und kam dabei an der plakatwand vorbei, wo auf einmal etwas so grellgelb ins morgendliche nebelgrau gestanzt war, dass man hätte meinen können, da möchte jemand der lieben sonne die show stehlen. so ein komisches strahlen war da:




der herr doktor westerwelle also. hatte der doch glatt die caritas mit ihren traurigen slum-kindern von der plakatwand weggelacht. „hm“, dachte ich. „hm.“ jetzt hatte ich ja bereits gesagt, dass ich eigentlich nur ein wenig trödeln wollte. aber wie ich so vor der plakatwand stand, verfiel ich doch irgendwie ins grübeln. erst ein wenig, dann immer tiefer. und das musst du dir jetzt vorstellen wie bei diesen grubenarbeitern untertage, immer tiefer und tiefer fahren die da mit ihrem schweren gerät in die erde hinein, und genauso sackte auch ich immer tiefer und tiefer in eine grübelei hinein. ganz ehrlich: in meinem schädel herrschte so eine gedankliche hochkonjunktur, wirtschaftswunder ein fauler zaubertrick gegen.

und jetzt bin ich ja auch politisch. gelegentlich fahre ich mit der tram an dem häuflein montagsdemonstranten am alex vorbei, das sehe ich mir recht gern und mit interesse an. und jetzt hier der herr doktor. mehr wollen, stand da. und: selbstdenken. und wie ich so darüber nachdachte, was der herr doktor eigentlich genau mit seinem sprüchlein aussagen wollte, ob jetzt mehr armut, mehr reichtum oder doch nur wieder mehr wählerstimmen, da kam ich auf den gedanken, dass der herr doktor erst einmal ganz allgemein nur die speerspitze von denen sein wollte, die ganz allgemein und irgendwie mehr wollen. und wo ich sage speerspitze. fällt mir eine anekdote über das mehr-wollen ein.

und zwar. da gab es einmal einen ganz einen berühmten feldherren, der hat es nicht in seiner schönen heimat ausgehalten, heute übrigens immer noch ein urlaubsparadies. aber der herr feldherr war halt auch einer von denen, die immer mehr wollen, so gesehen ein lupenreiner liberaler. und da ist er ausgezogen und hat erobert. und erobert. und hat und hat den hals nicht voll bekommen. und da gibt es sogar ein sprüchlein über eine keilerei. würdest du jetzt auch kennen, wenn du im geschichtsunterricht nicht dauernd auf den hintern von der ina geschaut hättest. städte hat der auf seinen zügen übrigens gleich im dutzend gegründet, mein lieber schwan. und immer schön nach sich selbst benannt.

na, jedenfalls: irgendwann ist er so einem langhaarigen hippie begegnet. der hat ganz genüßlich in der sonne gelegen, und zwar so, wie ihn der liebe herrgott geschaffen hat. und gut ging´s dem! ja was glaubst du! tagsüber wurde gesonnt und gebadet, nachts hat er es sich in seiner geräumigen tonne gemütlich gemacht. war der feldherr natürlich ein bisschen neidisch. und da kommen die beiden ein bisschen ins plaudern.

feldherr: „mensch, du. so glücklich möchte ich auch mal sein.“

hippie: „ja überhaupt kein problem, alex! die sonne scheint täglich für lau und der strand hier ist groß genug für uns beide! ich sag´s dir: es ist herrlich, so ins kalte wasser zu hüpfen!“

feldherr: „janee. geht jetzt gerade nicht. hab´ keine zeit. der vordere orient muss noch erobert werden. aber danach bestimmt!“

hippie: „quatsch mit soße! wenn du den vorderen besitzt, dann willst du den hinteren, und wenn du den hinteren hast, dann willst du den oberen und ewig so weiter!“

und dann ist der feldherr doch wieder auf seinen eroberungszug aufgesprungen und ziemlich jung elendig verreckt. naja, was ich sagen wollte, das weißt du ja auch selbst schon längst: der traum des assistenten ist der junior-posten, der junior-posten träumt vom senior-sessel und der senior-sessel will den vorstands-sitz und ewig so weiter ohne ende. kurz: das wollen ist ein fass ohne boden und die natur des verstandes ist die gier. nicht schön, aber so ist es nun einmal. und anwenden kannst du das eigentlich auf alles. und wo ich jetzt sage gier: immer noch vor der plakatwand stehend und in gedanken verloren, knurrte plötzlich mein magen. da bin ich dann weiter zur bäckerei getrödelt: zwei vollkorn, drei vital, drei mal sonnenblumen. und nein, vielen dank, keinen streuselkuchen, auch wenn er heute im angebot ist.

Dienstag, Januar 10, 2006

als in angelegenheiten von pflegeprodukten wenig bewandert zeigte sich kürzlich die heilige dreifaltigkeit. zwar hatte sie im wartezimmer der arztpraxis in einem magazin unter der rubrik `vermischtes´ davon erfahren, dass der firma bioque für ihre hochwirksame pflegeserie von den make-up-artists aus new-york und hollywood als einzige fünf sterne zugesprochen wurde, zudem oscarpreisträgerin halle berry ("monster´s ball", 39) und schauspielerin sarah jessica parker ("sex and the city", 40) zufriedene anwenderinnen waren – allein, die klinisch getestete wirkung der faltencreme pronto zeigte rasch, dass die heilige dreifaltigkeit einem gefährlichen missverständnis auferlegen war.

Montag, Januar 09, 2006

je mehr meine blogsucht zunimmt, desto weniger habe ich das bedürfnis, mir jemals wieder ein gez-gerät anzuschaffen. denn das programm im blogland ist überaus vielfältig: es gibt berichte über wirtschaft und soziales, eine krankenhaus-serie, erziehungsberatungen, spannende, um erkenntnis und gegeneinander ringende wissenschafts-berichte (wobei an dieser stelle nicht unerwähnt bleiben sollte, dass es hier noch erhebliche qualitätsunterschiede gibt; bei den österreichischen sendern scheinen die redaktionen wohl gerade mit azubis besetzt zu sein), berichte vom sport, nachrichtensender, kunsthistorisches, krimi-serien, reiseberichte, verbrauchertipps und ü-ber-haupt. und das alles in hervorragendster qualität! und auch sonst: das programm ist so vielfältig, dass diese rolle da rechts nur eine kleine auswahl spitzenmäßiger sender aus der vielzahl spitzenmäßiger sender darstellt.

einen schönen abend noch vor ihrem heimatlichen blogempfangsgerät!

(musste mal geschrieben werden)

Samstag, Januar 07, 2006

warum ist warum?

das präkambrische urgestein, urgestein aller urgesteine, war trotz seines betagten alters geistig noch überaus aktiv und nahm regen anteil an den geschehnissen in der näheren umgebung. in seiner freizeit setzte es seine über jahrmillionen angesammelte erfahrung zum wohle der jüngeren gesteinsformationen ein.

Freitag, Januar 06, 2006

vom stolze.

heute habe ich ein wenig nachgedacht. und zwar über den stolz. gut, nicht den ganzen tag nachgedacht; einkaufen, essen, telefonieren, ein bisschen arbeiten – das schon. aber nebenbei eben auch ein bisschen nachgedacht. das geht ganz gut. da hat einer von diesen shaolin-mönchen und ziegelsteinhackslern ganz recht gehabt mit seinem spruch: „willst du das ziel treffen, ziele ein wenig daneben“, sprich: das wichtige darf man nicht mit aller macht wollen, sondern nur so nebenbei, im vorbeischlendern und flanieren. im trödeln und abschweifen. obwohl, wenn ich es mir jetzt noch einmal so recht überlege: an manchen orten sollte man den spruch lieber nicht ankleben. jetzt bin ich abgeschwiffen. und siehst du: so schnell geht das und ganz einfach noch dazu. jetzt aber zum ergebnis des nachdenkens.

am anfang frug ich mich, ob es einen richtigen und einen falschen stolz gäbe. da der falsche stolz doof ist, hatte ich keine lust, weiter drüber nachzudenken. zum richtigen stolz fiel mir folgendes ein: man sollte auf nichts sonderlich stolz sein, außer vielleicht darauf, dass man auf nichts sonderlich stolz ist. auf seine bescheidenheit kann man ruhig ein bisschen stolz sein. aber leichter gesagt als getan! um auf seine bescheidenheit stolz sein zu können, muss man vorher auch etwas – und nun muss ich bei dem folgenden, unschönen wort das kleine k in der bearbeitungsleiste drücken – geleistet haben. man kann ja nicht bescheiden bezüglich gar nichts sein. wenn man also schon vom charakterlichen zum stolz-sein neigt, muss man erst tüchtig tüchtig etwas leisten, dann ein bisschen stolz auf das sein, was man da gerade geleistet hat, um dann noch stölzer darauf zu sein, nicht sonderlich stolz auf das zu sein, was man geleistet hat. und da gibt es auch einen spruch vom jessy zu, ich glaube, der zielt in die gleiche richtung. er lautet: „wenn du aber almosen gibst, so laß deine linke hand nicht wissen, was die rechte tut, auf daß dein almosen verborgen sei; und dein vater, der in das verborgene sieht, wird dir’s vergelten.“ so weit so gut.

schwierig wird es jetzt, wenn jemand bescheidener als all die anderen bescheidenen sein möchte. um so ein ziel zu erreichen, muss der dann nämlich immer noch ein bisschen mehr leisten, damit er zuerst stolz auf das sein kann, was er da gerade herausragendes geleistet hat, um schließlich am stölzesten darauf sein zu können, nicht sonderlich stolz auf das herausragende zu sein.

ja, so könnte es sein.


tschüss und bis zum nächsten mal,
euer undundund

Mittwoch, Januar 04, 2006

rtl 2 goes samsara.

"die chaos-fahrer - gefangen im kreisverkehr."

(ab 9.1.)